Versionen im Vergleich

Schlüssel

  • Diese Zeile wurde hinzugefügt.
  • Diese Zeile wurde entfernt.
  • Formatierung wurde geändert.

Inhalt

 

Fortschreitende attraktive Programme: Was ist damit gemeint? Was ist damit nicht gemeint? Fangen wir an, dieses Begriffsungetüm von hinten an unter die Lupe zu nehmen und zu schauen, was sich dahinter verbirgt.

...

Als erstes also „Programm“ : Die Gruppenstunden in der DPSG sollen strukturiert verlaufen, d.h. Leitungsteam und Gruppe sollen sich überlegen, was in den Gruppenstunden gemacht werden soll und sich so ein „Programm“ geben. Dies gilt für die Kinder- wie die Jugendstufen gleichermaßen (und im Grunde auch für die Leiterrunde). Für den Leiter heißt, ein Programm zu haben, vorbereitet in die Gruppenstunde zu gehen und nicht erst dort zu schauen, was sich denn so ergibt und wie die Zeit wohl herumgeht.

In erster Linie sind mit Programm Projekte gemeint. Dies können ganz konkrete, handwerkliche Projekte sein (z.B. Möbel für den Gruppenraum bauen), die zeitlich und vom Aufwand her klar zu überschauen und einzugrenzen sind. Es kann auch die Beschäftigung mit einem Thema sein, bei dem der Verlauf nicht von vorneherein mit Bestimmtheit abzusehen ist oder es nicht nötig ist, ein Ende festzulegen (z.B. wenn man sich mit Umweltfragen oder Jugendarbeitslosigkeit auseinandersetzt; wenn man sich den Pfadfindertechniken wie Knoten, Kompass, Kartenlesen etc. widmet, dann kann man dies auch jederzeit wieder beenden, ohne eine Baustelle zu hinterlassen).

Ein Programm kann aber auch sein, eine Gruppenstunde nur mit Spielen und Toben zu verbringen, wenn das Leitungsteam den Eindruck hat, dass dies einfach mal angebracht ist (etwa nach einer Phase anstrengender, konzentrierter Projektarbeit). Oder eine Gruppe einigt sich jedes Mal neu am Ende des Treffens auf ein Kurzprojekt  für die nächste Gruppenstunde, das sie dann durchführt. Wichtig ist, dass die Gruppen und Leitungsteams aktiv und bewusst ihre Gruppenstundenzeit gestalten. Das ist ein Programm.

Nicht gemeint mit Programm ist, dass durch die Gruppe ein Jahresplan aufgestellt werden soll, etwa von Stufenwechsel zu Stufenwechsel. Ebenso ist damit nicht gemeint, dass die Leiter einen Lernkatalog zusammenstellen, den sie dann programmatisch in den Gruppenstunden durchziehen („Heute üben wir Zelte aufbauen, nächste Woche kommt das Morsealphabet dran und im Sommer seid ihr dann für‘s Lager fit!“). 

„attraktiv“: Die Programme, die Gruppenstunden, sollen den Kindern und Jugendlichen (und auch den Leitern!) Spaß machen, ihren Bedürfnissen Raum geben, Erfolge vermitteln (die durchaus auch im Lernen aus Fehlern bestehen können), Platz für Freundschaften bieten und ihnen die Möglichkeit eröffnen, Dinge zu unternehmen, die sie daheim, in der Schule oder im Sportverein  nicht  machen  würden.  Dies ist möglich, wenn die Gruppe aktiv bei der Programmgestaltung mitwirken kann und die Leiter dafür sorgen, dass das Programm umgesetzt wird, ohne die Gruppe zu überfordern. Manchmal muss eine Gruppe davor geschützt werden, dass sie sich vor zu viel Ehrgeiz verrennt. Wenn sie zu viel auf einmal will, dann wird das nicht hinhauen; Enttäuschung und Frust sind die Folge. Damit das Programm attraktiv bleibt, sind in solchen Momenten„Pausen-Gruppenstunden“ sinn-voll, in denen abgeschaltet und inne gehalten werden kann, z.B. indem „nur“ gespielt wird oder im ersten Teil des Treffens alle gemeinsam Kuchen essen. Auf diese Weise werden neue Kräfte gesammelt.

Selbstverständlich können, dürfen und sollen sich auch die Leiter in die  Programmgestaltung mit ihren Ideen einbringen. Allerdings müssen sie darauf achten, dass sie nicht ihre Vorstellungen gegen den Willen der Gruppe durchdrücken, denn ein solches Programm ist für die Pfadfinder dann nicht mehr attraktiv. Sie werden gehen, weil es nicht„ihr Ding“ ist!

...