Versionen im Vergleich

Schlüssel

  • Diese Zeile wurde hinzugefügt.
  • Diese Zeile wurde entfernt.
  • Formatierung wurde geändert.

Von Anfang an zielte die Pfadfinderbewegung darauf, „zur Entwicklung junger Menschen beizutragen, damit sie ihre vollen körperlichen, intellektuellen, sozialen und geistigen Fähigkeiten als Persönlichkeiten, als verantwortungsbewusste Bürgerinnen /und Bürger und als Mitglieder ihrer örtlichen, nationalen und internationalen Gemeinschaft einsetzen können.“ 3

Dabei sollte sich das Handeln stets an folgenden drei Prinzipien orientieren:

  • Verantwortung gegenüber Gott;
  • Verantwortung gegenüber anderen;
  • Verantwortung gegenüber sich selbst.

Das Pfadfinderversprechen wie auch das Pfadfindergesetz sollten helfen, diese Prinzipien für Kinder und Jugendliche verständlich und nachvollziehbar zu  machen. Gesetz und Versprechen wurden von der Weltpfadfinderbewegung eindeutig als pfadfinderische Methode festgelegt und sind heute Bedingung für die Anerkennung als Pfadfinderverband.

An die drei Prinzipien wird auch im Pfadfindergruß erinnert: Wenn die rechte Hand mit ausgestrecktem Ring-, Mittel- und Zeigefinger erhoben und der Daumen auf den kleinen Finger gelegt wird, so symbolisieren die gestreckten Finger die drei Prinzipien und Daumen und kleiner Finger den Grundsatz „Der Große beschützt den Kleinen“. Gerade zum Ablegen des Versprechens erhebt man die Hand in dieser Form, was den engen Zusammenhang von Gesetz und Versprechen zeigt.

...

In unserer Ordnung heißt es „Das Gesetz der Pfadfinderinnen und Pfadfinder und das Versprechen sind Methoden, um die Haltung von Mitgliedern der DPSG in einer verständlichen Form auszudrücken“. Das Versprechen dient dazu, die individuelle Haltung eines jeden Mitglieds für sich herauszufinden und zu reflektieren, um sie dann mit dem Versprechen auszudrücken. Das pfadfinderische Element „Versprechen“, das weltweit gepflegt wird, unterscheidet uns von anderen Vereinen und Organisationen. Die Versprechenden, die Gruppe und das Leitungsteam erkennen sich gegenseitig als gleichwertige Partner an, auf einem Stück gemeinsamen Weges – unabhängig vom Alter der Beteiligten.

Warum?

Der Sinn des Versprechens ist ein mehrfacher: Die und der Versprechende muss sich erst einmal darüber klar werden, was sie oder er denn versprechen will – und prüfen, ob dieses mit den Orientierungen und Werten der DPSG im Einklang steht. Die Gruppe und die Leiterinnen /und Leiter müssen sich ihrerseits Gedanken zu den Versprechenden machen, denn sie sollen die einzelnen Mitglieder auf ihrem Weg begleiten und unterstützen. Diese Verpflichtung gehen alle ein, indem sie das Versprechen abnehmen! Außerdem fördert die Versprechensfeier den Gruppenzusammenhalt und ist ein festlicher Höhepunkt im Gruppenleben.

Was?

Seitens der DPSG gibt es keine verbindliche, festgelegte Versprechensformel. Daher ist jedes Mitglied aufgefordert, sein eigenes Versprechen zu formulieren. Allerdings müssen im Versprechen die drei Prinzipien der Weltpfadfinderbewegung berücksichtigt werden: die Verantwortung gegenüber Gott, die Verantwortung gegenüber den anderen und die Verantwortung gegenüber sich selbst. Die Pfadfinderin, der Pfadfinder in der DPSG ist also aufgefordert, der christlichen Botschaft zu folgen, an der Gestaltung von Kirche und Gesellschaft mitzuwirken und an seiner eigenen Weiterentwicklung zu arbeiten. Kirche und Gesellschaft sind schon die wöchentlichen Gruppenstunden und auch die Familie, der Freundeskreis, die Schulklasse usw. (siehe zu den drei Prinzipien auch die Ordnung, Kapitel 4).

Wann?

Die DPSG-Mitglieder sollen in jeder Stufe ein Versprechen ablegen, dies jedoch weder zu früh, noch zu spät. Die Gruppenmitglieder müssen sich schon einigermaßen gut kennen und miteinander insoweit vertraut sein, dass sie einander einschätzen können (was ist ernst gemeint und was nicht). Sie müssen bereits das Vertrauen gewonnen haben, dass das gegebene Versprechen nicht womöglich lächerlich gemacht wird. Andererseits soll das Versprechen am Anfang eines persönlichen Entwicklungsweges stehen, weshalb es witzlos ist, es erst kurz vor dem Abschied in die nächste Stufe abzulegen.

Einen für alle Gruppen gleichermaßen idealen Zeitpunkt kann man also nicht benennen. Allerdings zeigt die Erfahrung, dass Versprechensvorbereitungen und -feiern gegen Ende von Sommerfahrten, also in Zeiten intensiven Zusammenlebens, mit besonders großer Ernsthaftigkeit, Freude und Würde von den Gruppen begangen werden.

Worauf hin?

Für die Vorbereitung des Versprechens ist es notwendig, dass die Gruppe und die Einzelnen Zeit bekommen. Die Versprechenden sollen sich mit sich selbst auseinandersetzen im Hinblick auf die Ziele, Werte, Ansprüche und auch Möglichkeiten der Gruppe, der DPSG und der internationalen Pfadfinderbewegung. Ist man bereit Verantwortung gegenüber Gott, den anderen und sich selbst zu übernehmen? Und wenn ja, wie weit? Inwiefern möchte man unterwegs sein in Wahrheit und Glauben, Sehnsucht und Hoffnung? Was ist man bereit für Freiheit und Gerechtigkeit, Liebe und Solidarität zu geben? (Vgl. Ordnung Kapitel 4) Kann ich dem Pfadfindergesetz folgen und wo brauche ich Unterstützung dabei?

Sich über diese und möglicherweise auch weitere Fragen Gedanken zu machen und Klarheit zu bekommen, bedarf ausreichender Zeit, oft des Gesprächs mit den anderen Gruppenmitgliedern und den Leiterinnen /Leiterund Leitern. Die Leiterinnnen /und Leiter müssen dafür sorgen, dass jede und jeder so viel Raum und Zeit bekommt und sich nimmt, wie sie oder er benötigt. Eine normale Gruppenstunde dürfte dafür nicht ausreichen und würde der Bedeutung des Versprechens nicht gerecht.

Wie?

Abgelegt werden sollte das Versprechen in einem feierlichen Rahmen. Dies ist nämlich Ansporn für alle Beteiligten, sich wahrhaft Mühe zu geben und das Versprechen ernst zu nehmen. Die Bedeutung des Versprechens wird damit unterstrichen. Wenn es gelingt, die Versprechensfeier an einem besonderen Ort zu begehen, dann wird auch dadurch das Einmalige des Versprechens für jeden betont.

Wer noch?

Auch Leiterinnen und Leiter sind herzlich eingeladen ein Versprechen abzulegen. Denn auch für die Gruppenleiterinnen und Gruppenleiter gilt, dass sie sich auf einem Weg der Weiterentwicklung befinden, auf dem sie wiederum von ihren Gruppen und der Leiterrunde begleitet werden. Auch die Leiterinnen und Leiter haben ihre Verpflichtungen gegenüber Gott, den anderen und sich selbst. Sich diesen stellen und sich zu ihnen bekennen, kann eine Leiterin / ein Leiter sowohl mit und vor seiner Gruppe als auch seiner Leiterrunde.

...