Zu dem, was dich als Person einzigartig macht, gehört auch, wie du deine Erlebnisse deutest. Eine Deutung versucht Antworten auf entscheidende Fragen des Lebens zu geben. In der DPSG unterscheiden wir dafür zwischen „Spiritualität“ und „Religiosität“.3

 Spiritualität meint: „Der Mensch fragt nach dem Sinn seines Daseins und ist auf der Suche nach dem, was über das Alltägliche und Begreifliche hinausgeht. Spiritualität beschreibt die geistliche Haltung, aus der heraus ein Mensch sein Leben gestaltet.“

Das versuchen wir sehr bewusst als Pfadfinderinnen und Pfadfinder. Die Art, wie wir uns der Welt und den Dingen nähern, wie wir miteinander umgehen und wie wir versuchen, unsere Welt zu gestalten ist gekennzeichnet durch das, was uns als Pfadfinderinnen und Pfadfinder prägt. Eine Spiritualität hat von daher jede und jeder, der sich nach dem Sinn seines Handelns fragt.

Religiosität meint die Rückbindung an einen auch institutionell verankerten Glauben, den Bezug auf eine Religion.“

Für uns meint das: den christlichen Glauben und die katholische Kirche. Da haben wir als Pfadfinderinnen und Pfadfinder keinen anderen Glauben als alle Christen – unsere Grundlage ist das Evangelium. Und doch schreibt unsere Ordnung zum Beispiel: „In der DPSG verwirklicht sich Kirche in einer einzigartigen, gestaltenden Art und Weise.“

Das meint, dass wir uns als Pfadfinderinnen und Pfadfinder auf eine eigene, besondere Weise diesem Glauben nähern und ihm einen eigenen Ausdruck geben. Es sind die Antworten auf die Sinn-Fragen.

Wir legen Wert darauf, dass Kinder und Jugendliche Möglichkeiten haben, ihren eigenen Glauben zu entdecken: „In den Gruppen der DPSG erschließen sich junge Menschen gemeinsam Zugänge zum Glauben. Leiterinnen und Leiter helfen ihnen dabei, Fragen zu stellen, Entdeckungen zu deuten und eine eigene Sprache zu finden“ heißt es in der Ordnung des  Verbandes

Gerade Letzteres ist besonders wichtig: eine eigene Sprache finden, eigene Formen des Gottesdienstes, von Morgen- und Abendrunden, von spirituellen Elementen in Gruppenstunden, im Lager, auf Veranstaltungen. Da kommt es auch und vor allem auf dich als Leiterin und Leiter an. Und deshalb ist die Frage nach deiner eigenen Spiritualität eine wichtige.

 


 3 Leben aus dem Glauben. Jugendpastorale Ansätze in der DPSG. Beschluss der Bundesleitung von 2008