„Leitung“ – was heißt das?

Nach der Ordnung der DPSG heißt Leitung zu übernehmen, für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene einer Gruppe da zu sein, sie zu begleiten und zu stärken, sie zu ermutigen, selbst das Programm ihrer Gruppe zu gestalten und die Einzigartigkeit jedes einzelnen Gruppenmitglieds zu achten und zu fördern.

Leiterinnen und Leiter sind bereit, mit anderen für die Verwirklichung der Erziehungsziele der DPSG zu arbeiten: Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene sollen sich zu selbstständigen Personen entwickeln, die für sich und andere Verantwortung übernehmen. Sie nehmen die Welt in der sie leben nicht einfach hin, sondern hinterfragen sie kritisch und beteiligen sich aktiv an deren Gestaltung.

„Leitung“ – wie kann das funktionieren?

Leiterinnen und Leiter haben Spaß daran, Zeit für und mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu verbringen. Sie bringen sich mit ihrer Persönlichkeit und ihren Fähigkeiten in ihr Leitungsteam, ihre Gruppe und die Leiterrunde ein. Sie wissen, dass auch sie immer noch etwas lernen und sich weiterentwickeln können.

Leiterinnen und Leiter in der DPSG sind Menschen, die Verantwortung für andere übernehmen möchten, sich auf neue Situationen offen einlassen wollen, sich zu Positionen und Meinungen austauschen können und ihre Lebensgeschichte und ihre Lebensentwürfe als Frau und Mann einbringen wollen. Leiterinnen und Leiter sind Vorbilder für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. Das zeigt sich auch darin, dass sie ihre Stärken und Schwächen zeigen und zu ihnen stehen.

Diese Vorbildrolle soll bewusst wahrgenommen werden: Wer seine Gruppe „verpflichtet“ zu einer Veranstaltung zu gehen, selber aber nicht auftaucht, weil sie bzw. er Ausschlafen vorzieht, wird die Gruppenmitglieder bei der nächsten Veranstaltung nur sehr schwer motivieren können, nicht zu fehlen.

Leiterinnen und Leiter sind so wie sie sind und genau deshalb können sie den Gruppenmitgliedern Orientierung geben, die Gruppen animieren, motivieren, informieren und beraten, Gruppenprozesse erkennen und reflektieren. Sie bereichern das Team und die Gruppe mit den eigenen z.B. musischen, kreativen oder handwerklichen Fertigkeiten.

„Leitung“ – was gehört noch dazu?

Leitung heißt, in einem Team Verantwortung für eine Gruppe von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu übernehmen, und zwar nicht nur im Sinne der Aufsicht über Kinder und Jugendliche. Leiterinnen und Leiter übernehmen auch die Planung und Leitung von Veranstaltungen und Gruppenstunden und tragen Verantwortung dafür, dass die pädagogischen Ziele der DPSG erreicht, die verbandliche Wertorientierung vermittelt wird.

Verantwortung zu übernehmen heißt auch, darauf zu achten, dass jedes einzelne Gruppenmitglied seinen Platz hat und niemand außen vor bleibt.

„Leitung“ – wo gibt es Unterstützung?

Leiterin bzw. Leiter in der DPSG zu sein macht zwar meist viel Spaß, es ist aber auch viel Arbeit und manchmal kommt es zu Problemen oder Konflikten.

Dann ist es wichtig, die Unterstützungsmöglichkeiten zu kennen und sich entsprechend Rat zu holen.

Unterstützung erfahren Leiterinnen und Leiter zunächst vor allem in ihrem Team.

Nicht jeder muss alles können, in einem Team kann man sich gegenseitig ergänzen und verstärken. Gemeinsames Nachdenken führt oft zu einer besseren Lösung eines Problems und im Team lassen sich Prozesse in der Gruppe besser auswerten und verstehen.

Ein weiterer wichtiger Bezugspunkt ist die Leiterrunde. Nach der Ordnung des Verbandes erfahren Leiterinnen und Leiter in der Leiterrunde „Rückhalt und Geborgenheit. Sie ist der erste Ort der Ausbildung. Diese Gruppe von Erwachsenen trifft sich regelmäßig, berät, plant und wertet die Arbeit mit ihren Gruppen und Teams aus. Sie denkt miteinander über das eigene Pfadfindersein nach und setzt sich mit inhaltlichen Fragen auseinander. Sie reflektiert Erlebnisse, ringt um Positionen und entwickelt  politische Handlungsformen.“

In der Leiterrunde sollen sich die einzelnen Mitglieder wohl fühlen, sich einbringen und etwas für sich selbst mitnehmen können. Sie soll eine Gruppe mit Atmosphäre und intensiven Gesprächen sein, die von Offenheit und Vertrauen geprägt ist. Sie soll ein Ort sein, wo jeder von Erfolgen und schönen Erlebnissen berichten kann, aber auch Hilfe findet bei Problemen und Fragen.

Ein wichtiger Ansprechpartner für Leiterinnen und Leiter ist auch der Stammesvorstand.

Er unterstützt und berät die Leiterinnen und Leiter, vermittelt bei Konflikten im Team und ist für das Wohlergehen der Leiterinnen und Leiter des Stammes verantwortlich.