„Das Projekt ist die Handlungsform, in der sich Gruppen der DPSG intensiv und planvoll mit einer Sache, einem Thema oder einem Problem auseinander setzen.“ So steht es in der Ordnung unseres Verbandes. Egal, ob in der Gruppenstunde oder auf der Sommerfahrt: Die Projektmethode ist ein guter Weg, um mit der Gruppe zum gemeinsamen Handeln zu kommen. Sie bietet die Möglichkeit, strukturiert an eine größere Aktion heranzugehen. Durch sie kann eine Gruppe aber auch viel über Zusammenarbeit lernen, denn bei der Projektmethode sind alle Mitglieder der Gruppe gefragt. Alle müssen dabei sein und mitziehen, damit sie gelingt.
Die einzelnen Elemente der Projektmethode werden in der pädagogischen Fachliteratur unterschiedlich benannt und manchmal auch verschieden zu Phasen zusammengefasst. Die DPSG hat sich für die folgende Einteilung entschieden:
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Zeitplanung
Soll ein Projekt in der Gruppenstunde über einen längeren Zeitraum durchgeführt werden, sollte das Team dafür genug Zeit einplanen. Nichts ist frustrierender für eine Gruppe, als wenn mittendrin plötzlich Sommerferien sind oder der Stufenwechsel dazwischen kommt. Projekte sollten so geplant werden, dass sie möglichst nicht durch Sommerferien oder andere längere Pausen unterbrochen werden müssen. Außerdem sollte entsprechende Pufferzeit eingeplant werden. Es ist sinnvoll, den möglichen Zeitrahmen der Gruppe auch mitzuteilen, so weiß die Gruppe, was machbar ist und kann sich darauf einstellen.
Animation
Animation, also „Beleben“ oder und „Anregen“, meint, eine Atmosphäre zu schaffen, in der die Gruppe und jeder jede bzw. jede jeder einzelne, ihre oder seine oder ihre Fähigkeiten und Kräfte entdecken und weiterentwickeln kann. Kinder und Jugendliche sollen ihre eigenen Ideen entwickeln und sie gemeinsam mit anderen in die Tat umsetzen können. Aber auch mit Problemen und Schwächen der einzelnen und der Gruppe konstruktiv umzugehen und gemeinsame Lösung Lösungen und Alternativen zu finden, verbirgt sich hinter einer animativen Grundhaltung. Eine besondere Bedeutung erfährt die Animation in der Phase, der Themenfindung, da es gerade hier auf kreative Ideen der Gruppe ankommt, aus denen dann eine Projektidee entwickelt werden kann.
Ein Projekt soll etwas mit den Bedürfnissen, Wünschen und Ideen der Gruppe zu tun haben. Gerade für jüngere Gruppen ist es oft schwer, diese zu äußern – abseits von nahe liegenden Wünschen wie Spielen und Toben, die natürlich auch ihre Berechtigung haben. Aber Animation kann den Kopf frei machen für tiefer liegende Wünsche und Sehnsüchte, für Visionen und Ideen, die auf den ersten Blick nicht realisierbar scheinen oder gerne schnell als „Quatsch“ abgetan und deshalb von vorneherein nicht geäußert werden. Animation soll die Schere im Kopf„stumpf“ machen.
Nichts ist unmöglich. Warum nicht mal etwas ganz anderes angehen und nicht nur, was Leiterinnen und Leiter sich als angemessene Projekte für ihre Gruppe so vorstellen? Leiterinnen und Leiter können mit animativen Impulsen den Blick der Gruppe weiten, um neue Ausgangspunkte für Ideen zu schaffen. Es geht dabei nicht darum, die Gruppe auf konkrete Ideen zu bringen oder sogar mit gezielten Impulsen zu einer bestimmten Idee zu bringen. Das sollte sich für Leitungsteams von selbst verbieten, auch wenn dies auf den ersten Blick als der bequemere Weg erscheinen mag.
Das Leitungsverständnis der DPSG ist hier jedoch eindeutig: „Erwachsene Leiterinnen und Leiter unterstützen Kinder und Jugendliche dabei, die Ziele des Verbandes zu erreichen. Als Anwältin oder Anwalt von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen setzen sie sich partnerschaftlich für deren Anliegen und Interessen ein.“ 5
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