Das ist die Kernfrage im Blick auf deine pfadfinderische Identität. Irgendwann bist du „dazu“ gekommen. Schon als Kind oder erst später? Erinnerst du dich noch, wie es „damals“ (und das ist vielleicht noch gar nicht so lange her …) war?
- Was hat dich damals bewogen mitzugehen – oder dich selber auf den Weg zu machen?
- Was waren deine ersten Eindrücke, wem bist du zuerst begegnet und was hat dir besonders gefallen?
- Weißt du noch, was damals in dir vorgegangen ist?
Wichtiger ist sicherlich die Frage, warum du dabeigeblieben bist?
- Was „hält“ dich in diesem Verband?
- Welche Menschen sind dir wichtig?
- Welche Aktionen, Aufgaben, Lebensweisen prägten, prägen dich besonders…?
Amelie (29) aus Paderborn: „Ich bin es geworden, weil mein Bruder und meine Freundin es auch waren. Ich mag die DPSG, weil ich das einfache Leben mag. Kein Fernseher, mit wenig Klamotten auskommen – die Dinge bekommen eine andere Wertigkeit im Alltag! Und ich beschäftige mich mit Themen, mit denen ich sonst wenig zu tun habe, wie Menschen mit Behinderung oder Rwanda. Politisch bin ich einfach kritischer geworden.“
Stefan (21) aus München: „Angefangen habe ich als Kind eher zufällig, aber als Pfadi habe ich mich klar dafür entschieden, als einige anderen rausgegangen sind. Jetzt habe ich meinen Freundeskreis in der DPSG. Es ist klasse, den Kindern und Jugendlichen das zu geben, was ich selber bekommen habe. Nirgendwo sonst konnte ich bisher so viele kreative und verrückte Sachen ausprobieren. Wir hatten schon einige ausgefallene Projekte! Ich sag nur: Einmal Pfadfinder immer Pfadfinder.“
Andrea (24) aus Oberhausen: „Ich bin erst als Leiterin dazugekommen. Ich war vorher in einem anderen Verband, aber die DPSG hatte das bessere Konzept, so habe ich mich dafür entschieden. Für mich waren die Pfadfinder immer was Handfestes, eine gute Möglichkeit Kirche mitzugestalten und mit einer durchdachten Pädagogik der einzelnen Stufen. Mein Pfadfindersein hat mich in meiner Berufswahl klar beeinflusst.
Wenn du diese Fragen noch ein wenig vertiefen willst, findest du hier drei Anregungen dazu:
Was ist deine Motivation?
Nimm dir einen Moment Zeit und zehn Zettel zur Hand. Schreibe auf jeden eine Antwort auf die Frage: „Warum bin ich Leiterin oder Leiter in der DPSG?“
Als nächstes überlege, was passieren würde, wenn eines dieser Motive wegfallen würde. Was würde der Verzicht bedeuten?
Versuche nun, die Motive nach Wichtigkeit zu sortieren. Was steht an erster und was an letzter Stelle? War das in deiner Zeit als Leiterin und Leiter immer so, oder hat sich etwas verändert?
Wer oder was war oder ist wichtig für mich im Pfadfinden?
Eine kleine „Übung“, die die Weisheit der alten Mönche aufgreift: „Wenn die Hände arbeiten, arbeiten auch die Gedanken“:
Mit drei (oder mehr) Bändern (Paketschnur, Packband, Kordel, …) beginnst du zu flechten. Gehe dabei in Gedanken dein „Pfadfinderinnen-Dasein, Pfadfinder-Dasein“ durch. Egal, ob chronologisch oder durcheinander. Jedesmal, wenn du an einen Menschen, eine Aktion, ein Erlebnis, eine Begegnung, … denkst, machst du einen Knoten. Diese Knoten können sehr unterschiedlich aussehen oder gestaltet werden – z. B. mit Naturmaterialien. Wie übrigens auch das geflochtene Band.
Am Ende hast du ein Band in der Hand, das für dich deine ganz persönliche Geschichte erzählt – und eine ganz eigene Antwort auf die Frage gibt: Warum bin ich Pfadfinderin oder Pfadfinder?
Vielleicht magst du dich dazu mit anderen austauschen?
Ich ganz persönlich …
Als Leiterin oder Leiter bist du immer wieder ganz persönlich gefragt. Hier ein paar Anregungen, dich mit deiner ganz persönlichen Einstellung zu beschäftigen. Ergänze die folgenden Sätze ganz spontan:
– Ich freue mich, wenn die Gruppenmitglieder …
– Ich kann es nicht leiden, wenn …
– Gruppenleitung heißt als erstes …
– Ich bin begeistert, wenn …
– Mein größtes Problem als Leiterin, als Leiter zur Zeit ist, …
– Am meisten Spaß macht mir…
– Wenn ich sauer bin, möchte ich…
– Bei … könnte ich aggressiv werden.
– Eigentlich ist Gruppenarbeit …
– Gruppenteilnehmerinnen und -teilnehmer nerven mich, wenn …
– Ich könnte mich über mich selber ärgern, wenn …
– Ich bin stolz auf mich, wenn …