Pfadfinden für ALLE
Die Lebenswelt von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen wird nicht nur vom jeweiligen Alter und Entwicklungsstand bestimmt. Auch Faktoren wie Krankheiten und Behinderungen beeinflussen die Lebenswelt – sowohl direkt (z.B. durch körperliche Einschränkungen) als auch indirekt (z.B. durch gesellschaftliche Benachteiligung). In diesem Abschnitt geht es darum, wie Pfadfinden für alle möglich wird und wie wir dadurch einen Beitrag zur sogenannten „Inklusion“ leisten können.
Was hat Pfadfinden mit Inklusion zu tun?
„Die Pfadfinderidee ermöglicht jungen Menschen, das eigene Leben zu entdecken und bewusst in die Hand zu nehmen. Menschen mit und ohne Behinderung erfahren sich in ihrer Selbständigkeit und als wechselseitige Bereicherung“ (aus der Ordnung der DPSG)
Bei der DPSG sind alle willkommen, jeder Mensch wird in seiner Einzigartigkeit geschätzt und gefördert. Zudem setzen sich Pfadfinderinnen und Pfadfinder gemäß der Ordnung für ein gleichwertiges und gleichberechtigtes Miteinander in der Gesellschaft ein.
Damit bekennt sich die DPSG eindeutig zur Inklusion. Dieser Begriff kommt vom lateinischen Verb „includere“, was so viel heißt wie „einschließen“ oder „einbeziehen“.
Inklusion bedeutet, dass alle Bereiche des öffentlichen und gesellschaftlichen Lebens für alle Menschen gleichermaßen zugänglich sind. Im Sinne der Inklusion ist es völlig normal, unterschiedlich zu sein, mehr noch: Vielfalt wird positiv wahrgenommen. Jeder Mensch soll vollständig und gleichberechtigt dabei sein können – ganz unabhängig von persönlichen Merkmalen wie zum Beispiel Herkunft, Religion, Behinderung oder sexueller Orientierung. Inklusion als Haltung bezieht sich daher grundsätzlich auf ALLE Menschen und wird in der DPSG auch genau so gelebt und angestrebt.
In diesem Baustein geht es nun aber speziell um die Inklusion im Hinblick auf Behinderungen. Bezogen auf diesen Bereich war 2009 ein wichtiger Meilenstein (auf dem Weg zur Inklusion). Da hat Deutschland damit begonnen, die UN-Behindertenrechtskonvention umzusetzen. Dieses internationale Übereinkommen stärkt die Rechte von Menschen mit Behinderung und ihre Anerkennung als gleichberechtigte Mitmenschen.
Das bedeutet unter anderem, dass Kinder und Jugendliche mit Behinderung nun ein Recht darauf haben, genau wie alle Anderen auf eine Regelschule zu gehen anstatt auf eine Förderschule.
Auch die Inklusion in der Schule wird dazu beitragen, dass junge Menschen mit und ohne Behinderung immer öfter Zeit miteinander verbringen und Freunde werden. Und das wiederum bedeutet, dass eine gemeinsame Freizeitgestaltung immer alltäglicher wird – natürlich auch beim Pfadfinden.
- Wo fängt "Behinderung" an?
- Inklusion beginnt im Kopf
- Wichtige Schritte zur gelingenden Inklusion
- Weitere Informationen und Materialien